Heinrich von Kleist als Dichter des Hybriden. Figuren und Situationen des Hybriden in Heinrich von Kleists Werk; ein paar Bemerkungen
Abstract
Geht man von einer allgemeinen Definition des Begriffs Hybridität aus, so kommt man zu der Idee einer Mischform von zwei vorher getrennten Systemen, Feldern, Begriffen. Von diesem Ausgangspunkt aus, erscheint es sinnvoll, diesen Versuch einer Definition auf das Gebiet der Literatur und der Kunst zu übertragen und dabei den Begriff mitsamt seinen Folgen auf die Kleistsche Welt anzuwenden; denn Hybridität kann auch mit kultureller, sprachlich-literarischer Vermischung zu tun haben, die dann eine Neugestaltung von ästhetischen und literarischen Formen ermöglichen würde. Hybridität enthielte die Idee einer rekodifizierenden, innovativen Begegnung des Fremden und auch des Normativen. Hybridität hätte aber auch mit der Dekonstruktion des Etablierten, mit einer Dezentrierung der Thematik zu tun. Daraus ergeben sich zwei insbesondere für Kleists Werke charakteristische und ausschlaggebende Konsequenzen: Da, wo Hybridität eingesetzt wird, erscheinen weder Synthese noch Harmonie möglich, sondern Hybridität bedeutet vielmehr einen dynamischen Prozess und meistens dissonante Artikulationen des literarischen Werkes. Und da, wo Hybridität eingesetzt wird, werden Themen wie Unterdrückung, Gewalt, Sexualität, Macht und Ohnmacht, Ordnung und Unordnung, Recht und Unrecht denkbar und von Kleist ganz besonders auf die Spitze getrieben. Die Möglichkeit einer Synthese gäbe es also
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